About Max Held

http://www.maxheld.de

Eurolektionen-Ergebnisse: Jetzt Online und als Buch

“Die Schule der Nation ist die Schule.”
(Willy Brandt, 1913-1922)

Eurolektionen fragt: Sind die Schulen Europas eine gute Schule für den in Vielfalt geeinten Kontinent?

Eurolektionen präsentiert …

Wir berichten aus Rumänien, Schweden und Berlin, von Lehrerinnen und Schülerinnen. Wir erzählen von einem sauberen Europa und einem friedliebenden Europa, von einem Europa der Identitäten und einem Europa ohne Visa, von einem Europa des Erinnerns und einem Europa ohne Eltern und einem in den Binnenmarkt verliebten Kontinent.

Wir fragen uns und wir fragen Sie: Lernen wir gut und lernen wir fair, nicht für die Schule, sondern für Europa?

Antworten auf diese Fragen finden Sie hier auf http://eurolektionen.de und im gleichnamigen Beitrag im 6. Sammelband des Studienkollegs zu Berlin Projekt Junges Europa, das heute im Wehrhahn-Verlag erscheint. Es ist ab sofort bei Wehrhahn und über Amazon zu beziehen.

Mehr über den Inhalt und die folgenden Posts hier.

Continue reading

Europa in der Schule

Was kann uns einfallen zur Rettung der Union, das nicht unfreiheitlich oder unwirksam ist? Die Schule ist in modernen Gesellschaften eine der wenigen Institutionen, die Wissen, Einstellungen und Kompetenzen ihrer Bürgerinnen prägen kann. Die Schule kann Ort der Versammlung und der Vergesellschaftung sein, ein aufregender Ort, an dem entschieden wird, wie es weiter gehen soll, für jede einzelne und für alle gemeinsam.

Dabei existiert Schule nicht unabhängig: sie ist das Ergebnis der Politik eines Gemeinwesens und gleichzeitig Praxis vieler Individuen. Schule prägt das Gemeinwesen der Zukunft und das Gemeinwesen prägt die Schule der Gegenwart. Es prägt Schule durch die Bestimmung öffentlicher Bildungsausgaben wie Lehrergehälter, durch die Ausstattung der Schulen, die Investitionen in die Ausbildung von Lehrerinnen und die Gestaltung von Lehrplänen.

Continue reading

Ein Europa ohne Eltern

In Schweden sahen wir die positiven Seiten der europäischen Freiheiten: Eltern folgten ihren Kindern ins Ausland, um ihnen die Möglichkeit eines internationalen Abiturs zu bieten, ihre Chancen auf ein Studium an einer internatitonal renommierten Universität zu erhöhen.

In Rumänien hingegen ist die perverse Kehrseite der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Mobilität von Arbeitskraft in Europa zu beobachten: Rumänische Kinder, die für die Freiheiten des Binnenmarktes bezahlen – mit der Abwesenheit ihrer Eltern, mit zerissenen Familien.

Eurolektionen: Ein Schulhof, Rumänien 2009

Continue reading

Materialismus: Money makes the world go around …

Niedrig gilt das Geld auf dieser Erden
Und doch ist sie, wenn es mangelt, kalt.
Und sie kann sehr gastlich werden
Plötzlich durch des Gelds Gewalt.

(Bertold Brecht 1898 – 1956, Lied von der Belebenden Kraft des Geldes)

Auch wenn viele von uns interviewte rumänische Schülerinnen ein späteres Leben im Ausland als einzigen Weg hin zu einem besseren Leben sehen, stehen einige von ihnen diesem Verhalten sehr kritisch gegenüber:

“It’s not ok to go to another country to work, because your country should offer you the possibility to work in your country, to have enough money to do all these things you need. But, they go because they want to assure a better life for their children, or to buy a house, to buy a car, I don’t know. Or they just go because they just want a better live. Our country is so poor.”
(Alex, 18, Rumänien)

Eurolektionen: S-Class in Brasov, Romania, 2009

Continue reading

Das beste Argument gegen Demokratie: Ein Fünf-Minuten-Gespräch mit einer Schülerin?

Unsere Schülerinnen leben also in einer Welt, die Leben und Orte stets enger verknüpft, eine Welt, die nicht einfacher wird und sich ständig wandelt.

„Die Politik gleicht der Sphinx der Fabel: Sie verschlingt alle, die ihre Rätsel nicht lösen.“
(Antoine de Rivarol 1753 – 1801)

Es ist eine Welt, deren Wirtschaften Wohlstand schöpft, aber Ungleichheit säht. Eine Welt, deren mächtige Abstraktionen auch die Lebenschancen derer prägen, die nicht gefragt wurden und nicht verstanden haben. Wir haben gefragt und gelernt: unsere Schülerinnen verstehen, sie missverstehen und sie verstehen gar nicht.

Continue reading

Engagement: “Stell’ Dir vor es geht, und keiner kriegt’s hin”

“Stell’ dir vor es geht, und keiner kriegt’s hin”
Lea Hartwich (2009 )

Verstehen alleine reicht nicht. Die Schulen unserer Union sollen lehren und wirklich glauben machen, dass in Europa etwas verändert werden kann.

„Prinzipielle Einstellung in deinem Leben sollte sein, dass du was verändern kannst.“
(Tobias, 19, Deutschland)

„Wer sich engagiert, kann auch was erreichen.“
(Sophie, 18, Deutschland)

Continue reading

Solidarität: Einer für alle und alle für einen

“Gentlemen, Adam Smith needs revision.”
Fictional John Nash in A Beautiful Mind (2001)

Selbst wenn wir alles verstehen und alle mitmischen in Europa: wenn in dieser Union jede an sich selbst denkt, ist nicht genug an jeden gedacht. Der Kostenvorteil günstiger Arbeitnehmerinnen in Rumänien kommt uns teuer zu stehen, wenn er Kinder von ihren Eltern trennt.

Continue reading

Identitäten: Wer bin ich – und wenn ja wie viele?

Diskutiert man über Europa, kommt man an dem viel beschworenen, bedeutungsschweren Wort „Identität“ nicht vorbei: Wer sind wir eigentlich? Was ist eine „europäische Identität“?

“Ich weiß nicht, ob ich Deutsche oder Italienerin bin.”
(Maria, 18, Deutschland)

„Wir müssen dazu kommen, uns nicht als Berliner, Deutsche zu verstehen, sondern als Europäerinnen und Europäer.“
(Birgit, 46, Politiklehrerin, Deutschland)

Ein schwedischer Geschichtslehrer hingegen betont, dass es keine solche europäische Identität gibt, dass es sie niemals geben wird. Vielmehr sollte es um ein tiefergreifenderes Verständnis des Anderen gehen.

„A European identity is not possible. It should not be the aim to get to an European identity, but to an understanding.”
(Per, 52, Wirtschaftslehrer, Schweden)

Continue reading